Hier ist ein strukturierter Überblick der wichtigsten Smart-Home-Protokolle mit Vergleich zu Kosten, Installationsaufwand und weiteren Eigenschaften.
1. Zigbee
- Art: Funk, Mesh-Netzwerk, 2,4 GHz (teilweise Sub-GHz in Spezialfällen)
- Typische Geräte: Lampen (Philips Hue, IKEA), Sensoren, Steckdosen
- Kosten:
- Geräte: mittelpreisig (ca. 10–50 € pro Gerät)
- Gateway/Hub: 20–70 €
- Installationsaufwand:
- Einfach: Geräte koppeln, fertig; benötigt Hub (außer bei direkter Zigbee-Integration wie bei manchen Echo-Modellen)
- Vorteile: stromsparend, große Auswahl, guter Standard
- Nachteile: Abhängigkeit von Koordinator (Single Point of Failure), Interoperabilität manchmal eingeschränkt ohne zentrale Plattform
2. Z-Wave
- Art: Funk, Mesh-Netzwerk, Sub-GHz-Bereich (868 MHz in EU)
- Typische Geräte: Tür-/Fenstersensoren, Rollladensteuerungen, Schalter
- Kosten:
- Geräte: tendenziell teurer (30–70 € pro Gerät)
- Z-Wave-Controller: 40–100 €
- Installationsaufwand:
- Mittel: Anlernen oft etwas komplexer als Zigbee; Hub/Controller zwingend erforderlich
- Vorteile: hohe Reichweite durch Sub-GHz, wenig Störungen durch WLAN
- Nachteile: kleineres Geräteangebot, höherer Preis
3. KNX
- Art: Kabelgebunden (Twisted Pair), IP-Variante möglich
- Typische Geräte: Lichtsteuerung, Heizungs-/Klimaregelung, Beschattung
- Kosten:
- Sehr hoch: Geräte 50–200 €+, Infrastruktur (Busleitung, Aktoren) kann in die Tausende gehen
- Zusätzliche Lizenzsoftware (ETS) nötig
- Installationsaufwand:
- Hoch: Verkabelung im Gebäude, meist nur im Neubau oder bei Kernsanierung wirtschaftlich
- Fachinstallation fast immer nötig
- Vorteile: extrem zuverlässig, lange Lebensdauer, herstellerübergreifend kompatibel
- Nachteile: hohe Einstiegskosten, komplexe Konfiguration
4. Wi-Fi (klassisch, z. B. Tasmota, Shelly, ESPHome)
- Art: Funk, IP-basiert über WLAN
- Typische Geräte: Steckdosen, Schalter, Kameras, LED-Controller
- Kosten:
- Geräte oft günstig (10–30 €)
- Kein Hub nötig, nutzt vorhandenes WLAN
- Installationsaufwand:
- Einfach: per App oder Weboberfläche; erfordert nur WLAN-Zugangsdaten
- Optional: Flashen alternativer Firmware erfordert technisches Know-how
- Vorteile: keine zusätzliche Infrastruktur, schnelle Reaktion
- Nachteile: höhere Stromaufnahme, WLAN-Belastung, Sicherheitsrisiko bei Cloud-Abhängigkeit
5. Thread / Matter
- Art: Funk, Mesh-Netzwerk über 2,4 GHz (Thread) + IP-Standard (Matter)
- Typische Geräte: moderne Sensoren, Lampen, Schalter
- Kosten:
- Geräte: ähnlich Zigbee (20–50 €)
- Thread Border Router: oft in Smart-Home-Hubs integriert (HomePod Mini, Nest Hub, Ikea Dirigera)
- Installationsaufwand:
- Mittel: Border Router nötig, Matter-Setup meist einfach per QR-Code
- Vorteile: zukunftssicher, herstellerübergreifend, lokale Steuerung
- Nachteile: Geräteauswahl noch begrenzt, Border Router als Zusatzhardware nötig
6. Bluetooth LE (Smart Home Einsatz)
- Art: Kurzstreckenfunk, Punkt-zu-Punkt oder Mesh
- Typische Geräte: Türschlösser, Sensoren, Beacons
- Kosten:
- Geräte meist günstig (10–30 €)
- Kein Hub nötig, aber oft Bridge für Fernzugriff
- Installationsaufwand:
- Einfach: Pairing via Smartphone
- Vorteile: geringer Energieverbrauch
- Nachteile: begrenzte Reichweite, Skalierbarkeit nur im Mesh
Vergleichstabelle
Protokoll | Reichweite | Gerätepreis | Hub nötig | Installationsaufwand | Stromverbrauch | Zukunftssicherheit |
---|
Zigbee | Mittel (10–20 m) | €€ | Ja | Niedrig | Gering | Hoch |
Z-Wave | Hoch (30 m+) | €€€ | Ja | Mittel | Gering | Mittel |
KNX | Sehr hoch | €€€€ | Nein* | Hoch | Sehr gering | Sehr hoch |
Wi-Fi | Mittel | € | Nein | Niedrig | Hoch | Mittel |
Thread/Matter | Mittel | €€ | Ja | Mittel | Gering | Sehr hoch |
Bluetooth LE | Kurz | € | Nein | Niedrig | Sehr gering | Mittel |
*KNX-IP Gateways existieren, aber Businstallation ist Pflicht.