Für die Definition, was ein smartes Zuhause wirklich bedeutet, gibt es schon eine ganze Reihe von Abhandlungen. Einig an dieser Stelle sind sich wahrscheinlich alle, dass ein funkgesteuerter Heizungsthermostat oder die Kaffeemaschine mit WLAN-Steckdose noch nicht wirklich smart sind. Hierbei handelt es sich lediglich um die ersten Schritte bzw. die Schaffung der technischen Voraussetzungen, um den nächsten Schritt in diese Richtung zu tun.
Aber ab wann wird es wirklich smart? Dies ist sicherlich auch eine philosophische Frage und hängt auch stark von der Innovations- und Investitionsbereitschaft der jeweiligen Betreiber ab.
Vielleicht könnte man dies auch mit dem Thema Autonomie beim Auto gleichsetzen und gleich mehrere mögliche Ausbaustufen dafür festlegen.
Mal ein wenig gesponnen wäre das übersetzt:
- Level 1: Keine gesteuerten Module (Aktoren, Sensoren etc.) vorhanden
- Level 2: Steuerbare Module wie WLAN-Lichtschalter oder intelligente Glühbirnen werden verwendet
- Level 3: Aktoren und Sensoren sind miteinander vernetzt (bspw: Licht geht bei Sonnenuntergang an oder irgendwelche coolen Alexa-Routinen)
- Level 4: Alle Komponenten des Smart Home sind untereinander vernetzt und steuern sich selbstständig. Der Mensch entwirft diese Logik und sie ist statisch.
- Level 5: Das System erkennt selbständig neue Geräte und Bedingungen und passt sein Verhalten an. Es erfolgt kein Eingriff (Programmierung) mehr von außen.
Die ist lediglich eine Idee und so richtig muss man sich ja darüber auch keine Gedanken machen. Jeder treibt es soweit, wie er möchte, kann und es sein Geldbeutel zulässt.
Klar gibt es dabei unterschiedliche Antriebe, wie die Energieeinsparung als aktuelles Thema oder einfach Spieltrieb, der die Ehefrau in den Wahnsinn treibt.
Aus meiner persönlichen Erfahrung (und gemachten Fehlern) würde ich dabei aber von vornherein einiges beachten:
- Einen groben Plan haben, was ich damit erreichen will!
- Was sind meine technischen Möglichkeiten (Neubau, Nachrüstung, Eigentum vs. Mietwohnung)?
- Was sind meine finanziellen Möglichkeiten?
- Was sind meine zeitlichen Möglichkeiten?
- Sich auf bestimmte Technologien/Hersteller festlegen!
- Wie stehe ich zu Cloud-Services, insbesondere für China (Tuya), Google, Alexa und was es da alles noch so gibt?
- Will ich mich selber in das Thema Programmierung, Linux-Systeme usw. eingraben oder lieber die Profis machen lassen?
- Kein bunter Strauß von WLAN-Geräten und Providern mehr, lieber alternative Protokolle, wie von eq3 (Homematic IP), Zigbee, ZWave, KNX usw. –> möglichst alles aus einer Hand bzw. App
Und wo ordne ich mich da jetzt ein?
Hm, ich bin mal realistisch und nehme Level 3 mit Anteilen von Level 4.
Die Beleuchtung, Rollläden und Heizung sind inzwischen funk/ferngesteuert. Die Fenster haben alle Sensoren zur Steuerung der Heizung und das offene Dachfenster sagt bei möglichem Regen, dass man es schließen soll.
Zusätzlich läuft ein Home-Server mit ioBroker inkl. diverser Skripte zur aut. Steuerung von Licht, Heizung, Lüftung, Anwesenheitserkennung und vieles mehr.
Gebt gerne Feedback als Kommentar, wie eure Meinung dazu ist. 🙂